Kategorie Gesundheitssystem

„Diese Debatte beweist, wie überfällig eine grundlegende Reform der Krankenversicherung ist!“

Sozialverband VdK Baden-Württemberg e.V. fordert Zusammenlegung der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung

Leerer Korridor in einem Krankenhaus
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Statement zum Habeck-Vorschlag, Sozialabgaben auf Kapitalerträge zu erheben

„Der Sozialverband VdK Baden-Württemberg e.V. teilt die Befürchtungen der Techniker Krankenkasse, wonach es ohne grundlegende Reformen im Gesundheitssystem einen weiteren Anstieg der Beiträge geben werde. In der kommenden Legislaturperiode könnten die gesetzlichen Krankenkassenbeiträge demnach auf 20 Prozent steigen. Wir brauchen daher eine sachliche Diskussion über die Zusammenlegung der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung! Es müssen jetzt endlich alle Fakten auf den Tisch. Eine große grundlegende Reform der Krankenversicherung ist längst überfällig – wir brauchen eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen, auch Beamte, Bundestagsabgeordnete, Anwälte und Selbstständige.

Aus der Beratung unserer Mitglieder im ganzen Land wissen wir: Das Zwei-Klassen-System aus privater und gesetzlicher Krankenkasse ist schon lange nicht mehr zeitgemäß und diskriminiert die gesetzlich Krankenversicherten. Sei es auf der Suche nach einem Facharzttermin oder bei der finanziellen Belastung der Erwerbstätigkeit.

Die große politische Frage in der kommenden Legislaturperiode lautet also: Wie gelingt solidarischer Zusammenhalt in unserer Gesellschaft? Wie schaffen wir es jetzt gemeinsam, die Krankenkassenbeiträge stabil zu halten und eine gute medizinische Versorgung für alle zu gewährleisten? Bei der Lösung dieser Frage werden wir an einer Bürgerversicherung nicht vorbeikommen. Bleiben wir sachlich in dieser Debatte. Populistische Wahlkampf-Diskussionen bringen uns nicht weiter hier in Deutschland!“

Hans-Josef Hotz, Vorsitzender des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg e.V