Aufgepasst im Sonnenschein

Medikamente können Hautreaktionen auslösen
Herr F.  plant eine Rundreise durch Italien im nächsten Monat. Er muss auf Grund verschiedener Erkrankungen sehr viele unterschiedliche Medikamente einnehmen. Als er vor zwei Wochen wieder seine Medikamente abgeholt hat, warnte ihn sein Apotheker: „Aber aufpassen und nicht zu viel an die Sonne gehen!“

Rosafarbene Sonnenbrille liegt im Sand an einem Strand, daneben symbolisch eine Packung mit Medikamenten und eine Behälter mit Sonnencreme.
Manche Arzneimittel führen in Verbindung mit Sonneneinstrahlung zu Hautausschlägen. © iStock.com/ratmaner

Als Mitglied des Sozialverbandes VdK wendet er sich nun telefonisch an die VdK Patienten- und Wohnberatung mit der Frage: „Ich mache im August eine Rundreise durch Italien und habe jetzt Sorge, dass ich gesundheitliche Probleme bekommen könnte. Mein Apotheker hat angedeutet, dass ich wegen der Einnahme der Medikamente nicht in die Sonne gehen soll,“ sagt Herr F. „Was kann denn da passieren?“

Fototoxische Hautreaktionen nach kurzen Sonnenbädern

 „Das war ein guter Hinweis des Apothekers, denn es kann zu sogenannten fototoxischen Hautreaktionen durch Arzneimittel in Verbindung mit Sonnenstrahlung kommen“, erklärt Müller und das wünscht sich im Urlaub ja niemand. Die Ausprägung kann dabei sehr unterschiedlich sein. Bei manchen Patienten kommt es zu leichten Hautrötungen bei anderen zu juckenden Bläschen oder gar großflächigen Veränderungen der Haut, die mitunter sehr schmerzhaft sein können.“

„Aber doch wahrscheinlich nur, wenn man sich ungeschützt lange an den Strand legt“, meint Herr F. „Wir werden ja viel in Städten unterwegs sein.“

„Das ist leider nicht so“, erwidert Müller. „Fototoxische Reaktionen können schon nach kurzen Sonnenbädern oder eben auch bei Stadtführungen, wenn die Sonne scheint, auftreten. Dass die Reaktion unmittelbar mit der Sonnenstrahlung zu tun hat, können Sie daran erkennen, dass die auftretenden Hautveränderungen scharf von nicht belichteten Hautpartien, also durch Kleidung bedeckten Partien, abgegrenzt sind.“

Bei diesen Medikamenten ist Vorsicht geboten

„Bei welchen Medikamenten muss ich denn besonders aufpassen? Vielleicht habe ich ja Glück und bei meinen Medikamenten passiert gar nichts“, fragt Herr F.

„Es gibt Medikamente, bei denen besondere Vorsicht geboten ist“, erklärt Müller. Dazu gehörten zum Beispiel unterschiedliche Antibiotika, welche zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, Harnwegsinfekten, Infektionen des Magen-Darm-Traktes, Borreliose und anderen gesundheitlichen Störungen eingesetzt würden. 

„Antibiotika nehme ich ja keine ein“, erzählt Herr F. „Aber fürs Herz und den Blutdruck muss ich einiges nehmen.“

„Auch da sollten Sie vorsichtig sein, denn auch Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes, Herz- Kreislauferkrankungen, Hormonpräparate, bestimmte Psychopharmaka oder auch entzündungshemmende Salben können unerwünschte Hautreaktionen auslösen“, erklärt Müller.

Beipackzettel beachten

„Und woher weiß ich denn nun ob meine Medikamente so eine Reaktion auslösen, wenn ich in die Sonne gehe? Und falls ich davon betroffen bin, was kann ich tun damit ich meine Italienreise trotzdem genießen kann?“, möchte Herr F. genauer wissen.

„Ob eines ihrer Medikamente eine fototoxische Hautreaktion auslösen kann, können Sie dem Beipackzettel des Präparates entnehmen, genauso wie Hinweise auf Nebenwirkungen zur Sonneneinwirkung und Lichtempfindlichkeit. Wenn sie einen Hinweis finden, sollten sie jedoch auf keinen Fall einfach das Medikament absetzen, sondern einen Termin bei Ihrem Hausarzt vereinbaren, um zu besprechen, wie sie weiter vorgehen können,“ sagt Müller.

Weitere Infos

 „Und was kann ich sonst noch beachten?“, fragt Herr F.

„Ansonsten sollten Sie sehr intensive Sonneneinstrahlung, vor allem über die Mittagszeit, meiden, und sich wenn möglich vorwiegend im Schatten aufhalten. Schützen Sie sich zusätzlich durch gute Kleidung, eine großzügige Kopfbedeckung, einer Sonnenbrille, sowie einer guten Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.“