Echte Inklusion in der Arbeitswelt schaffen!
Hunderte Gleichgesinnte aus ganz Deutschland kamen am Mittwoch, 9. Juli, zur SBVkurz fürSchwerbehindertenvertretung-Konferenz 2025 zusammen: Die Fortbildungsveranstaltung des Sozialverbandes VdK Baden-Württemberg für betriebliche Inklusion! Sie findet einmal im Jahr statt und bietet der Schwerbehindertenvertretung, Personal- und Betriebsräten sowie den Mitarbeitervertretungen die Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern und sich untereinander auszutauschen. Zu Gast war auch VdK-Präsidentin Verena Bentele.

Erfolgreiche SBV-Konferenz 2025
„Chancen schaffen, Teilhabe fördern!“ lautete das diesjährige Motto – und die SBVkurz fürSchwerbehindertenvertretung-Konferenz macht genau das: Sie bietet Fachvorträge auf hohem Niveau, Raum für persönliche Begegnungen und schafft Mut für Veränderungen. Denn „wir sind nicht am Ende“, wie Joachim Steck, Vorsitzender des VdK-Bezirksverbands Nordwürttemberg, bei der Podiumsdiskussion betonte.
Zwar seien Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit thematisch in den Köpfen der Unternehmen und Verantwortlichen angekommen, aber die unsichtbaren Behinderungen seien vernachlässigt worden. Ein schlechtes Signal sende außerdem die Landesverwaltung Baden-Württemberg, die wie 45.000 andere Unternehmen in Deutschland die Beschäftigungsquote von 5 Prozent nicht erfüllt. Mit mittlerweile 3,88 Prozent liegt sie sogar weit darunter.
Für Steck war die 23. SBVkurz fürSchwerbehindertenvertretung-Konferenz indes ein Abschied – er übergab den Staffelstab an ein neues Duo: Roger Hahn, VdK-Landesobmann für Schwerbehinderten-Vertrauenslaute, und Kathrin Schröder, VdK-Landesobfrau für Menschen mit Behinderungen. Sie werden sich ab sofort um die inhaltliche Ausrichtung der SBVkurz fürSchwerbehindertenvertretung-Konferenz kümmern. Hahn kommt aus dem öffentlichen Dienst, bekleidet im Regierungspräsidium Stuttgart das Amt der Vertrauensperson der Menschen mit Behinderungen. Schröder kommt aus der Privatwirtschaft, arbeitet bei der Hansgrohe Group – eine aufregende Mischung, aus der sicherlich neue Synergien für die SBVkurz fürSchwerbehindertenvertretung-Konferenz entstehen werden.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion erklärten sie, dass sie in Zukunft die Schwerbehindertenvertretung noch stärker einbinden möchten und auch bereits bestehende Angebote besser sichtbar machen wollen. Denn wenn Menschen mit Behinderung wissen, an wen sie sich wenden können und welche Rechte sie haben, können sie diese Möglichkeiten nutzen.
„Nur wenn wir sichtbar sind, schaffen wir eine Arbeitswelt, in der wir alle sichtbar sind.“

Vorträge zur Teilhabe am Arbeitsleben
Eine solche Möglichkeit und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist ein benachteiligungsfreies Stellenbesetzungsverfahren. Über dieses referierte Dr. Babette Tondorf, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht. Sie machte deutlich, wie die Schwerbehindertenvertretung beim Stellenbesetzungsverfahren zu beteiligen ist – nämlich bereits bei der Ausschreibung und natürlich auch beim Vorstellungsgespräch. Und auch die anderen Fachvorträge bei der SBVkurz fürSchwerbehindertenvertretung-Konferenz 2025 konnten sich sehen – und natürlich auch hören lassen: Anja Kayser, Certified Disability Manager (CDMP), appellierte an die Anwesenden, das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) neu zu denken. Den Menschen als Menschen zu sehen, und nicht nur die Arbeitskraft. Außerdem Ergebnisse aus BEM-Gesprächen präventiv bei anderen Mitarbeitern zu nutzen. Vorauszudenken!

Nach der Mittagspause folgte ein Vortrag von Hülya Özen Sattler, Diversity und Inklusionsmanagerin bei der LBBW Landesbank Baden-Württemberg. Sie zeigte auf, wie wichtig chancengerechte Strukturen und eine offene Unternehmenskultur für mehr Vielfalt in den Unternehmen sind.
Um kommunikative Herausforderungen im Alltag der Schwerbehindertenvertretung ging es sodann bei Mediator Jörg Udo Munk: Sein Vortrag begeisterte die Teilnehmenden der SBVkurz fürSchwerbehindertenvertretung-Konferenz. Mit vielen lustigen Alltagsbeispielen verdeutlichte Munk verschiedene Kommunikationsarten auf dem Weg zum Ziel – und zeigte auch, warum wir oft kein Gehör finden.
Verena Bentele gab zum Abschluss noch einige politische Ausblicke sowie Einblicke in die VdK-Forderungen. Sie dankte außerdem den Teilnehmenden für ihr Engagement: „Sie sind der Motor der Inklusion!“