Kategorie Gesundheit Gesundheitsvorsorge

FSME-Infektion durch Zecken

Herr Z. ist 65 Jahre alt und kommt bei der VdK Patienten- und Wohnberatungsstelle vorbei. Er möchte sich zum Thema Impfung gegen FSME, die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis beraten lassen. Sein Hausarzt hat ihm diese empfohlen – Herr Z. ist mit seinem Hund täglich sehr viel in der Natur unterwegs ist und gerne in seinem großen Garten am „werkeln“. Von VdK-Patientenberaterin Monika Müller möchte er wissen: „Denken Sie denn auch, dass diese Impfung für mich sinnvoll ist?“

Eine Zecke sitzt auf dem Finger des Menschen, im Hintergrubnd sind die Bäume eines Waldes zu sehen sowie ein Wanderweg.
Die Zeckensaison startet – und damit das Risiko für eine FSME-Infektion durch einen Zeckenbiss. © iStock.com/Andreas-Häuslbetz

Grundimmunisierung und Auffrischung

Herr Z. hat nämlich schon die Grundimmunisierung. Jetzt geht es um die Auffrischung: „Aber die letzten Jahre habe ich mir so gut wie keine Zecken eingefangen, obwohl ich sehr viel draußen bin. Daher brauche ich vielleicht gar ne Impfung“. Müller erwidert: „Für Menschen, die in einem FSME-Risikogebiet leben und sehr viel in der Natur unterwegs sind wie Sie, empfiehlt die Ständige Impfkommission, sich impfen zu lassen. Baden Württemberg zählt zu diesen Risikogebieten.“

Krankheitsverlauf bei FSME

Herr Z. fragt genauer nach: „Aber ist denn die FSME wirklich gefährlich für mich?“ Das kann die VdK-Patientenberaterin so nicht beantworten. „Man weiß, dass auch in den Risikogebieten die Wahrscheinlichkeit an FSME zu erkranken, sehr gering ist. Nur etwa 0,1 bis 5 Prozent der dortigen Zecken tragen das FSME-Virus. Aber die Möglichkeit besteht.“ 

Findet eine Infektion statt, dann kann eine FSME leicht verlaufen. „Manchmal kann sie aber auch einen wirklich schweren Verlauf nehmen“, gibt Müller zu bedenken. Herr Z.: „Wie sieht denn so ein schwerer Verlauf aus?“ Müller erklärt, dass eine FSME-Infektion zu Beschwerden führen kann, aber nicht muss. Die Symptome einer leichten FSME-Infektion sind:

  • Fieber,
  • Kopfschmerzen,
  • Erbrechen
  • und Schwindelgefühl.

Müller: „Die Symptome ähneln denen einer Grippe und klingen nach ein paar Tagen wieder ab.“

Schwerer Verlauf bei FSME

Bei manchen Erkrankten kann es nach einer vorübergehenden Besserung der ersten Symptome aber erneut zu Fieber, starker Müdigkeit und Kopfschmerzen kommen. Dabei treten auch Bewusstseins- und Koordinationsstörungen oder Lähmungen auf, die durch eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute ausgelöst werden“, führt Müller aus.

„Das hört sich ja nicht gut an. Bleiben diese Betroffenen dann gelähmt?“, erwidert Herr Z. erschrocken. „Also meist sind diese Lähmungen vorübergehend, können aber in seltenen Fällen auch dauerhaft bestehen bleiben“, erklärt erklärt Müller. „Sie machen sich im Gesicht, an den Armen oder an den Beinen bemerkbar. Auch Schluck-, Seh- und Sprachstörungen sind
möglich.“ Außerdem kann es in seltenen Fällen zu einer zusätzlichen Entzündung des Rückenmarks kommen. Diese macht sich durch Muskelschwäche, Lähmungen und Gefühlsstörungen bemerkbar.

Hier hakt Herr Z. dann nochmal genauer nach: „Und wie oft kommt es vor, dass die Infektion einen so massiven Verlauf nimmt?“ Müller  führt aus, dass eine FSME bei etwa der Hälfte der Erkrankten schwer verläuft. „Kann man denn auch daran sterben?“, will Herr Z. nun wissen.

Müller: „Todesfälle durch eine FSME sind extrem selten. Etwa 1 von 100 Erkrankten verstirbt an einer schweren FSME.“ Herr Z. ist dankbar, dass die VdK-Patientenberaterin ihm alles so ausführlich erklärt und ihm alle Risiken noch einmal aufgezeigt hat. „Da werde ich mir doch die Auffrischungsimpfung geben lassen – zumal ich die ersten Impfungen ja absolut gut vertragen habe.“ Damit verabschiedet sich Herr Z. und macht sich auf den Heimweg.