Gestiegene Pflegeheimkosten – trauriger Spitzenplatz für Baden-Württemberg
Zumeldung zur Pressemitteilung „Finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen in Pflegeheimen steigt kontinuierlich“ des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) vom 18.07.2023
Wie der Verband der Ersatzkassen (vdek) gestern via Pressemitteilung verkündete, ist der von den Heimbewohnenden zu leistende Eigenanteil in Deutschland weiter stark gestiegen – ein Pflegeheimplatz ist für Pflegebedürftige in Baden-Württemberg sogar deutschlandweit am teuersten.
Der vdek fordert, die Länder zur Übernahme der Investitionskosten in der stationären Pflege zu verpflichten – dieser Meinung schließt sich der Sozialverband VdK Baden-Württemberg e.V. mit aller Deutlichkeit an: „Sozialminister Lucha stellt sich seiner Verantwortung nicht, alles zu unternehmen, damit pflegebedürftige Menschen in diesem Land vor Armut geschützt sind! Bereits 2018 haben wir im Rahmen einer landesweiten VdK-Kampagne mehr als 100.000 Unterschriften gesammelt mit der Forderung der Übernahme der Investitionskosten in Pflegeheimen durch das Land – bisher ohne Erfolg. Aktuell könnten Heimbewohner auf diese Art adhoc um durchschnittlich 457 Euro monatlich entlastet werden!“, stellt der Landesverbandsvorsitzende Hans-Josef Hotz klar und ergänzt: „Das Land verweist seit Jahren auf Reformen, die der Bund vornehmen muss, dabei sitzt es selbst auch am Hebel!“
Es ist die Aufgabe von Bund und Ländern eine leistungsfähige und bezahlbare Pflegeinfrastruktur sicherzustellen. Doch so lange sich die Politik nicht auf eine grundlegende Reform einigen kann, werden die Eigenanteile und Kassenbeiträge weiterhin ungebremst steigen und immer mehr Menschen in die soziale Bedürftigkeit abrutschen, prognostiziert der Landesverbandsvorsitzende.
„Ich kann mich nur wiederholen: Bayern allein investiert für sein Landespflegegeld jährlich über 400 Millionen Euro aus Landesmitteln!“, so Hotz. Im Landeshaushalt von Baden-Württemberg sind hingehen insgesamt nur 17,5 Millionen Euro vorgesehen. „Ein reiches Bundesland kann sich für die Pflege mehr leisten!“, betont Hotz.