Tagesausflug nach Colmar
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Im vollbesetzten Reisebus mit 50 Teilnehmern des VdK OV Gundelsheim, Bad Wimpfen, und Bad Friedrichshall ging es um 7.30 h ab Bad Friedrichshall, bei starken Regen, auf die BAB A6, A5 Richtung Frankreich. Hinter Baden-Baden machte die Reisegruppe eine Pause mit Kaffee und Brezeln und rechtzeitig hörte der Regen auf. Dann ging es bei Kehl über die Europabrücke Richtung Straßburg und weiter, der elsässischen Weinstraße entlang, nach Colmar ging.
In Colmar angekommen bot sich den Reisenden ein strahlend blauer Himmel, das ideale Ausflugswetter.
Sodann machten sie, aufgeteilt auf 4 Kähne, eine Kahnfahrt durch das „Klein-Venedig“ Colmars. Interessant, aufregend, aber viel zu kurz.
„Klein-Venedig“ ist der Name des Verlaufs der Lauch in Colmar. Dieser Name stammt ohne Zweifel von der ursprünglichen Ausrichtung der Häuser zu beiden Seiten des Flusses, der auf den Süd-Osten der Stadt zuläuft. Dieses Viertel beginnt hinter dem Kaufhaus, durchläuft das Fischufer und reicht bis zu den Brücken Turenne und Saint-Pierre. Es befindet sich daher am Anfang von Krutenau, deren Etymologie von dem Orten des Gemüseanbaus rund um die Städte kommt. Ursprünglich von einer ländlichen Gemeinschaft von Winzern, Gärtnern und Schiffern belebt, erstreckt sich Krutenau rund um die Straße Turenne, die der Marschall 1674 während seines triumphalen Einzugs in die Stadt durchschritt.
Nach der Kahnfahrt hatte die Reisegruppe Zeit für eine fußläufige Erkundung der sehenswerten historischen Altstadt, mit ihren zahlreichen gastronomischen Betrieben und Souvenirshops, mit dem Ziel am anderen Ende den Busbahnhof zu erreichen.
In Colmar befinden sich zahlreiche bedeutende Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance, die der Altstadt über die Jahrhunderte ihren Charakter erhalten haben.
Das 1480 errichtete und im 16. Jahrhundert erweiterte Externer Link:Koïfhus, elsässisch für Kaufhaus, beherbergte die ehemalige Zollstation. Im Erdgeschoss wurden die Waren gelagert und im darüber liegenden Raum im ersten Stock versammelten sich die Abgesandten des Externer Link:Zehnstädtebunds. Der Nordflügel ist ein Anbau aus dem 16. Jahrhundert. Im Wohnhaus links wurde 1771 Externer Link:Jean Rapp, der spätere General Externer Link:Napoleons, geboren.
Prachtvolle Beispiele sind auch das 1537 für einen reichen Hutmacher erbaute Pfisterhaus sowie das Kopfhaus Maison des Têtes im Externer Link:Renaissance-Stil von 1609, dessen Fassade mit mehr als 100 Köpfen verziert ist. Heute im Besitz der Winzergenossenschaft, beherbergt es u. a. ein Restaurant.
Weitere Gebäude aus dieser Zeit sind die ehemalige Wache Ancien Corps de garde und das Haus der Ritter des Externer Link:Johanniterordens Maison des Chevaliers de St. Jean, die beide in einem von der italienischen Renaissance angeregten Stil gestaltet wurden. Die ehemalige Zunftstube der Ackerleute Poêle des Laboureurs von 1626 trägt bereits erste Züge von Externer Link:Barockarchitektur.
Bedeutende Bauwerke des Externer Link:Klassizismus sind das Gerichtsgebäude Tribunal in der Grand Rue (nicht zu verwechseln mit dem repräsentativen wilhelminischen Oberlandesgericht Cour d’Appel in der Avenue Poincaré und das ehemalige Spital Ancien Hôpital.
Zu den klassizistischen Bauwerken gehört auch der Externer Link:Bahnhof, erbaut von 1902 bis 1907 im Stil des Externer Link:Eklektizismus; daher ist er ein Mix aus Externer Link:Neorenaissance, Externer Link:Neobarock und Externer Link:Jugendstil. Der Bau wurde scharf kritisiert u. a. von Externer Link:Jean-Jacques Waltz, weil er nach dem Vorbild des Externer Link:Bahnhofs von Danzig gebaut wurde. Insbesondere der Glockenturm wurde als störend empfunden, dabei war er seinerzeit modisch, so hat z. B. die Stadt Externer Link:Belfort einen ganz ähnlichen Bahnhofsturm gebaut
Überwältigt von den Eindrücken der Stadt, erschöpft vom Kopfsteinpflaster, vor allem für die Teilnehmern mit Rollatoren, war es ein Kraftakt, fuhr wir sodann wieder Richtung Heimat.
Die Heimreise gestaltete sich dann zu einem Fiasko, gepaart mit Starkregen, Gewitter, und ab dem Grenzübergang mit dem A5 Wahnsinn, S T A U - der sich auf der A6 fortsetzte.
Mit reichlich Verspätung erreichte man dann das Endziel der Tour, das TSV Clubheim in Bad Friedrichshall-Hagenbach, wo es zum Abschluss für alle Teilnehmer ein Essen gab.
Alles in Allem war es ein sehr gelungene Tagesausfahrt und wieder mit vollkommener Harmonie in der Reisegruppe und man freut sich schon auf die weiteren Veranstaltungen in diesem Jahr,
W.H.