Kategorie Ortsverband Denzlingen
Datum

Bericht zur Jahresfeier 2025

Veranstaltungsinformationen

Wann?

Datum
Uhrzeit Uhr

Wo?

Ort
Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen
Stuttgarter-Straße
79211 Denzlingen
Politische Prominenz
Politische Prominenz © H. Gall

Freiwillige Sozialleistungen gesichert

Jahresfeier des VdK-Ortverbandes Denzlingen

Denzlingen (hg). Zur traditionellen Jahresfeier am Fest Dreikönig lud der VdK-Ortverband Denzlingen am Montag dieser Woche Mitglieder und Gäste ins Kultur- und Bürgerhaus ein. Ebenfalls traditionell ist dabei die Anwesenheit von Abgeordneten von Bund und Land sowie des Landrates und des Bürgermeisters. Die VdK-Vorsitzende Elfriede Behnke hieß auch den Ehrenvorsitzenden, Adolf Nefzger, sowie weitere Gäste willkommen. Musikalisch angenehm umrahmt wurde die Feier durch die Denzlinger Dorfmusikanten unter der Leitung von Reinhard Schwaab.

Für die Bewirtung der Festbesucher sorgte auch diesmal der Gemischte Chor der Concordia. Eine Gruppe der Denzlinger Sternsinger unter der Leitung von Pastoralreferent Dr. Benjamin Vogel bat bei ihrem Besuch um Unterstützung von notleidenden Kindern. „Das größte Geschenk ist nicht das, was unter dem Baum liegt, sondern das, was wir füreinander tun“, zitierte die Vorsitzende einen nicht genannten Autor in ihrem Grußwort. Dabei dankte sie allen Vorstandsmitgliedern, die zum Gelingen der Jahresfeier beitrugen, nicht zuletzt jenen Mitgliedern, die den Fahrdienst zur Jahresfeier übernommen haben. In ihrem Jahresrückblick beschrieb Elfriede Behnke die Kriege im Nahen Osten, in der Ukraine und zuletzt das Ende der Gewaltherrschaft in Syrien als besonders markante Ereignisse eines „intensiven und turbulenten Jahres“. Ebenso erinnerte sie an die Wahlen zum Europaparlament, Gemeinderat und Kreistag.

Der Neuwahl des Bundestages am 23. Februar dieses Jahres gehe „die Hoffnung mit dem Wunsch auf eine Bundesregierung, die sich den Problemen der Menschen annimmt, einher.“ Mit großem Bedauern hätten viele Bürger von Denzlingen die Entscheidung des Bürgermeisters vernommen, nicht erneut bei der Wahl am 11. Mai zu kandidieren. Die VdK-Vorsitzende appellierte an alle Mitglieder, zur Wahl zu gehen, jede Stimme sei nämlich wichtig. Der Sozialverband VdK werde die Kandidierenden mit seinen „Forderungen für ein gutes, soziales Miteinander konfrontieren“. Parteien, die „das Bürgergeld wieder zurücknehmen wollen“, würden „mit unserem Widerstand rechnen müssen“. Die Mehrzahl der Bürgergeldempfänger erhielten nämlich Bürgergeld, „weil sie z.B. chronisch krank sind, eine Fortbildung machen oder jemanden pflegen und damit auf Einkommen verzichten“, betonte die VdK-Vorsitzende. Von rund vier Millionen Bürgergeldempfängern seien lediglich 16000 „Totalverweigerer“, also eine Minderheit. Daher sei „die Spreu vom Weizen zu trennen“.

Viele Herausforderungen

Heute sei die „Welt mit vielen Herausforderungen konfrontiert“. Mit Blick auf den Arbeitsplatz wachse „das Gefühl von Unsicherheit und Zukunftsangst.“ Der Sozialverband VdK sei „aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges entstanden“. Gerade in diesen turbulenten Zeiten sei es wichtig, dass wir zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen. Durch die Mitgliedschaft im Sozialverband trage man dazu bei, unsere Gesellschaft besser zu machen. Solidarität und Gemeinschaft seien wichtiger denn je. Denn das größte Geschenk liege nicht unter dem Baum, sondern in den kleinen Aufmerksamkeiten jeden Tag, zum Beispiel beim Besuch von Freunden oder Kranken. Daher möge jeder darüber nachdenken, in welcher Form man sich im VdK einbringen kann.

Grußworte mit Würdigung der wichtigen Arbeit des Sozialverbandes VdK sprachen Bürgermeister Markus Hollemann, MdB Yanick Bury (CDUkurz fürChristlich Demokratische Union)– auch im Namen von MdB Dr. Johannes Fechner (SPDkurz fürSozialdemokratische Partei Deutschlands) und MdL Alexander Schoch (Grüne). Pfarrer Thomas Herrmann dankte namens der Denzlinger Kirchengemeinden und seiner Amtskollegen für „das Gute“, das der VdK leiste. Dabei stellte er das Bibelwort „Prüft alles und behaltet das Gute“ in den Blickpunkt. Ein viel beachtetes weiteres Grußwort sprach auch diesmal Landrat Hanno Hurth im Namen des Kreistages und des Landkreises Emmendingen. Bei seiner Rückschau auf das verflossene Jahr erwähnte er die deutlich gestiegene Zahl von Patienten, die im Kreiskrankenhaus Emmendingen stationär behandelt worden seien, nämlich mehr als 11.000 Personen.

Leistungsfähiges Kreiskrankenhaus

Der Bau der neuen zentralen Notaufnahme und die Neugestaltung des Eingangsbereiches mit neuer Cafeteria sollen im zweiten Halbjahr 2025 abgeschlossen werden. Das Kreiskrankenhaus biete eine „qualitativ hochwertige und patientenorientierte Grund- und Regelversorgung.“ Ein wichtiger Meilenstein in der baulichen Modernisierung des Kreiskrankenhauses sei im vergangenen Sommer die Inbetriebnahme der fünf neuen Operationssäle gewesen.

Landrat Huth erwähnte in seinem Rückblick auch die Fertigstellung des sogenannten „Turmes 2“, eine Erweiterungsmaßnahme im Berufsschulzentrum Emmendingen. Damit seien die Voraussetzungen geschaffen, um dort eine Schulungsanlage aufzustellen, wo die Schüler „am realen Objekt die Industrie 4.0“ erfahren könnten. Trotz aller finanziellen Zurückhaltung halte der Landrat solche Zukunftsinvestitionen in die „Bildung und in die Förderung von Nachwuchskräften für unverzichtbar, um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes zu sichern.“ Für die Verkehrssicherheit der Kinder habe der Landkreis im laufenden Jahr auf einem Gelände bei der Eduard-Spranger-Schule in Emmendingen-Wasser einen neuen kreisweiten Jugendverkehrsübungsplatz errichtet.

Künftig „Gelbe Tonne“?

Als weitere Projekte im Landkreis Emmendingen erwähnte Landrat Hanno Hurth, dass man auch im Jahr 2025 die Gebühren für die Restmülltonne konstant halten könne, da man mit dem Einsatz von Rückstellungen aus Vorjahren entstandene Mehrkosten kompensieren könne. Zu diesem Erfolg trage auch die mechanisch biologische Abfallbehandlungsanlage in Ringsheim bei, die der Landkreis Emmendingen gemeinsam mit dem Ortenaukreis im Zweckverband Abfallbehandlung Kahlenberg betreibt. Es gebe gute Argumente für und gegen die Einführung der Gelben Tonne. Auch im Landkreis Emmendingen werde die Diskussion darüber schon seit längerer Zeit geführt. Die Entscheidung des Kreistages hierüber soll in der ersten Jahreshälfte 2025 erfolgen. Aufgrund des großen Umstellungsaufwandes und des dafür notwendigen Vorlaufes könne die Gelbe Tonne aber erst zum 1. Januar 2027 aufgestellt werden.

Gerade in Wohlfahrtsverbänden wie dem VdK würden sich viele Akteure ehrenamtlich engagieren. Trotz der angespannten Haushaltslage hielten der Kreistag wie die Verwaltung an der Bewilligung der im dreijährigen Turnus zu verabschiedenden freiwilligen Sozialleistungen fest. Damit könne man das umfangreiche soziales Netz für betroffene Leistungsempfänger erhalten. Die im Februar anstehende Bundestagswahl, die mitten in die Fastnachtszeit falle, in welcher gerade in unserer Region viel traditionell närrisches Brauchtum gepflegt werde, sei für zahlreiche Menschen und Organisationen eine Herausforderung. Daher dankte der Landrat schon heute mehreren hundert ehrenamtlichen Wahlhelfern, die durch ihren Einsatz am Wahltag für einen „reibungslosen Ablauf der Wahl sorgen und so einen wichtigen Beitrag für unsere Demokratie leisten“. Allen Besuchern der VdK-Jahresfeier wünschte Landrat Hanno Hurth schließlich ein glückliches und vor allem friedliches Jahr 2025.

Helmut Gall