Die VdK-Landschaftsbummler zu Besuch bei Rüdiger Stahl auf dem Hofgut Hohschön
Veranstaltungsinformationen
Wann?
Wo?
Das Hofgut Hohschön wurde 1848 erbaut und ist seit 1899 im Familienbesitz. Derzeit bewirtschaftet es Rüdiger Stahl in nun schon vierter Generation. Es liegt oberhalb von Gundelsheim am Rande des „Himmelreichs" (Gundelsheimer Reblage) mit einem traumhaften Blick über das Neckartal mit Bad Wimpfen bis Heilbronn. Bei schönem Wetter kann man sogar die Waldenburger-und Löwensteiner Berge sehen.
Rüdiger Stahl ist gelernter Landwirt und hat es sich zum Ziel gesetzt, Lebensmittel gesund und nachhaltig zu produzieren. Er betreibt eine regenerative symbiotische Landwirtschaft und vermarktet seine Waren selbst. Seine Tiere, Hühner und Schweine, dürfen ihr ganzes Leben im Freiland verbringen. Den Tieren wird artgerechte Haltung und Tierwohl geboten. Gentechnisch verändertes Futter und Antibiotika wird im Betrieb nicht verfüttert. Auf den Wiesen und Äckern wird ohne chemische Pflanzenschutzmittel oder Mineraldünger gewirtschaftet und eigenes Futter für die Hühner erzeugt. Zum Nährstoffkreislauf gehört, dass der wertvolle Mist der Tiere wieder auf den Flächen ausgebracht wird.
Zur Zeit leben knapp 11.000 Hühner auf dem Hof, wovon ca. 7000 auf 30.000 Quadratmeter Wiese freilaufen dürfen. Die restlichen Hühner leben in Bodenhaltung. Am Tag werden etwa um die 8.000 Eier gelegt, sodass man auf knapp 3 Millionen Eier im Jahr kommt, von denen sich umgerechnet ca. 10.000 Menschen ernähren. Pro Tag frisst ein Huhn 120 Gramm Mais, Weizen und Sojamehl.
Bis vor zwei Jahren war Herr Stahl auch als Winzer tätig. Mittlerweile hat er seine Weinberge gerodet und mit dem angrenzenden Wald als Schweineweide eingezäunt. Er hält dort Duroc-Schweine, eine alte Hausschweinrasse mit intramuskulärem Fleisch, das ganze Jahr über in Freilandhaltung.
Im eigenen Hofladen bekommt man die komplette Bandbreite der selbstgemachten Produkte wie Hausmacher Wurst vom freilebenden Schwein, Eier, Maultaschen in vielen Variationen, Teigwaren, Feinkost, Spirituosen, Hähnchen, Putenschenkel und Säfte.
Zum Betrieb gehört auch eine Gutsschenke. Früher war es eine alte Schmiede, die restauriert und in eine gemütliche Gaststätte umgebaut wurde. Bis zu 30 Gäste finden hier Platz. Das Fleisch für die Gaststätte ist selbsterzeugt. Nach der Führung kehrten wir dort ein und verzehrten ein halbes knusprig gebratenes Hähnchen oder Hähnchenschenkel und für diejenigen, die kein Hühnerfleisch mochten, gab es Currywurst mit Pommes.
Alles in allem war es ein sehr gelungener Nachmittag mit einer interessanten Hofführung, bei der wir uns selbst überzeugen konnten, wie gut es den Tieren geht und wie regenerative symbiotische Landwirtschaft funktioniert und einem wunderschönen, geselligen Abschluss in der Gutsschenke.
M.F.-V.