Kategorie Ortsverband Gundelsheim-Offenau
Datum

"Die VdK Landschaftsbummler durch die Geschichte Gundelsheim"

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Gundelsheim
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© S.B.

Die VdK Landschaftsbummler vom VdK Gundelsheim/Offenau nahmen am 26.08.23 an einer historischen Stadtführung durch die schöne Wein- und Burgenstadt Gundelsheim am Neckar teil.

Herr Achtziger führte uns über den mittelalterlichen Dorfplatz mit noch sichtbarer alter Stadtmauer in die Altstadt von Gundelsheim.

Die katholische Kirche St. Nikolaus machte den Anfang, eine Besichtigung von Innen war möglich und Herr Achtziger wusste zu fast jeder Figur die Bedeutung. Die katholische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus ist die ehemalige Spitalkirche des Deutschen Ordens, die wiederum auf eine mittelalterliche Anna-Kapelle zurückgeht. Das mit dem Chor nach Osten ausgerichtete Bauwerk wurde im 15. Jahrhundert nach Süden um eine Frühmess-Kapelle mit gotischem Netzgewölbe und um einen Turm erweitert, 1701 barockisiert. Das Kirchenschiff wurde 1922/23 nach Westen und Norden erweitert, so dass der 1976 erneuerte, ursprüngliche Westturm heute in der Mitte der Kirche steht.

In der Kirche befinden sich mehrere barocke Altäre: Der Hauptaltar im Chor zeigt Nikolaus von Myra, der als Symbol drei goldene Äpfel trägt, flankiert von Papst Urban I. mit Trauben und Bischof Blasius von Sebaste mit einer Kerze.

Die Nebenaltäre sind Maria und Josef geweiht. Haupt- und Nebenaltäre sind aus Holz und marmoriert angemalt.

Die Apotheke nördlich der Stadtkirche wurde um 1550 errichtet und 1595 vom Deutschen Orden als Ersatz für das ursprünglich westlich direkt an die Spitalkirche anschließende Spital erworben. Es war 1525 im Bauernkrieg zerstört, danach wieder aufgebaut worden, und erwies sich nun als zu klein. Das Gebäude weist einen markanten Renaissance-Erker auf, die daneben befindliche Barockstatue zeigt die Heilige Elisabeth von Thüringen mit einem Bettler und stammt von 1777. Seit 1832 befindet sich in dem Gebäude eine Apotheke.

Weiter ging es entlang des Hauptweges mitsamt seinen 12 Nebengassen die nach ihren Funktionen benannt waren, z.b. die Schulgasse oder Bad- und Fischergasse etc.

Zu bestaunen gab es die aus dem Mittelalter stammenden alten Gebäude, die zum größten Teil heute nicht mehr bewohnt sind, aber noch mit alten Originaltüren und Ornamenten versehen sind.

An der alten Stadtmauer mit ihren 12 Türmen bestaunte man das damalige 1. Haus am Platz, ein ehemaliges Hotel“ Prinz Karl,“ indem damals viel Prominenz residierte.

Von hier hatte man einen Blick auf die schönste Weinlage Baden-Württemberg das „Himmelreich“. Gundelsheim ist ein Weinbauort, Der Ort ist überregional bekannt für die Steillage Himmelreich. Der durch meterhohe Mauern gekleidete Felsvorsprung am Michelsberg ist die steilste noch bewirtschaftete Weinlage in Württemberg und wird teils vom Staatsweingut Weinsberg, teils von Privatwinzern bebaut.

Weiter ging es durch die Altstadtgassen in der fast jedes Haus eine Geschichte erzählen konnte, hinauf durch den wunderschönen Torbogen zum Schloss Horneck. Schloss Horneck wurde 1533 vom Deutschen Orden auf den Ruinen der alten Burg Horneck errichtet, die im Bauernkrieg 1525 zerstört worden war. Der weitgehend erhalten gebliebene, 35 Meter hohe Bergfried wurde Turm der neuen renaissancezeitlichen, siebeneckigen Schlossanlage. 1724 wurde der Bau barockisiert, dabei wurden die Renaissance-Erker und -Türme abgerissen. Ab 1897 diente das Schloss nacheinander als Sanatorium, Lazarett und Lungenheilstätte. Seit 1960 beherbergt das Schloss das Heimathaus Siebenbürgen, ein Alten- und Pflegeheim, das Siebenbürgische Museum und das Siebenbürgen-Institut, das kulturelle Zentrum der Siebenbürger Sachsen. Sehenswert sind u. a. zwei Gipsabgüsse von Epitaphen einiger Deutschordensritter des 15./16. Jahrhundert im Torbau des Schlossgebäudes.

Zum Abschluss ging man in die Fleckinger Mühle nach Bad Wimpfen, nach einer zünftigen Stärkung ging es um19:30 Uhr in Richtung Heimat. Der VdK bedankt sich bei Herrn Achtziger für die tolle Führung.