Kategorie Ortsverband Gundelsheim-Offenau
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Die VdK Landschaftsbummler auf den Wegen der Offenauer Geschichte.

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Offenau
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© Werner Heil

Unter Führung des Gemeindearchivar Daniel Kress spazierten „Die VdK Landschaftsbummler“ am 17. Juni durch Offenau um die Geschichte von Offenau zu erkunden. Beginn am Rathaus das auf geschichtlichem Grund, der Clemenshall Saline, steht. Herr Kress erläuterte die vorgeschichtliche Entwicklung der Saline Offenau.

1969 wurde zum letzten Mal Offenauer Sole gefördert und in der Jagstfelder Saline Friedrichshall zu Salz verarbeitet. Damit endete eine jahrhundertealte Salzproduktion. Die Gründung der Saline Clemenshall 1754 hatte einst den Startschuss gegeben zur Entwicklung der Heilbronner Region zum bedeutendsten Salzgewinnungsgebiet Südwestdeutschlands. Ihr folgten die Gründung der Salinen in Bad Wimpfen, Bad Friedrichshall und Bad Rappenau. Schon die Kelten hatten am unteren Neckar Salz hergestellt. Die Existenz einer mittelalterlichen Saline in Offenau wird von Fachleuten vermutet, konnte bislang jedoch nicht nachgewiesen werden. Der Ortsgrundriss lässt eine hochwassersichere Lage einer solchen Saline inmitten des Vierecks der Straßenzüge Hauptstraße, Pfalzstraße, Brunnenstraße, Neckarstraße vermuten.

1929 wurde die Saline Clemenshall stillgelegt.

Aber eine große Bedeutung in Offenau waren auch die Solekurbäder

Älter noch als die Salinengeschichte ist die Geschichte Offenaus als Solekurbad. Im 16. Jahrhundert begann der Deutsche Ritterorden, die am Neckar austretenden Salzquellen für Heilzwecke zu nutzen. Um 1560 nahm das Sommerkurbad in einer umgebauten Feldscheune in der Nähe des solehaltigen Badbrunnens am Neckarufer seinen Betrieb auf. Der erste dokumentierte Kurgast war die regierende Markgräfin Anna von Baden-Durlach, die das Offenauer Bad 1580 gegenüber ihrer Heidelberger Kollegin, der Kurfürstin Elisabeth von der Pfalz, in den höchsten Tönen lobte. Offenau ist damit eines der ältesten Soleheilbäder Deutschlands, in denen Solebäder unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wurden. Die hochwohlgeborenen Badegäste übernachteten zunächst in Privatquartieren oder in einem der einfachen Gasthäuser, bis 1790 das Badehotel Linde Kur- und Übernachtungsbetrieb unter einem Dach zusammenführte. Mit Eröffnung der badischen Eisenbahnlinie von Neckargemünd nach Jagstfeld 1871 nahm der Kurbetrieb einen erneuten Aufschwung. Zwischen Hotel und Bahnhof erstreckte sich der Kurpark, der sogenannte Lindengarten. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der Kurbetrieb eingestellt. An Stelle der Linde befindet sich seit 2002 das Kulturforum Saline.

Der Spaziergang ging dann vom Rathaus zur Kapelle neben dem Kulturforum „Saline“

Neben dem Kulturforum Saline steht die 1892 errichtete Graf von Westerholt-Kapelle. Ursprünglich befand sich die ganz aus Holz gezimmerte Kapelle im Garten des benachbarten Salzschreiberhauses, welches Graf Otto von Westerholt-Gysenberg nach einem Kuraufenthalt in Offenau als privaten Wohnsitz erworben hatte. Die Kapelle, inzwischen von Grund auf renoviert, trägt in den Fächern der Außenwände noch immer die Original-Eichenrinde. Die ehemals private Gebetsstätte wird dem Heimatstil zugerechnet und steht unter Denkmalschutz

Von da aus bewegten wir uns auf die „Gästen maile“ früherer Jahrzenten die Neckarstraße, wo einmal die kleine „Reberbahn“ Offenau war, denn zahlreiche Gastbetriebe säumten die Neckarstraße bis hin zum Alten Rathaus und der St. Alban Kirche. Nach so viel Erkenntnissen über die Vergangenheit von Offenau ging es die Neckar-Promenade entlang um uns mit kühlen Getränken den geschichtlichen Tag bei bestem Sonnenschein abzuschließen.