Kategorie Ortsverband Wiesensteig
Datum

2. Ausflug 2025

Veranstaltungsinformationen

Wann?

Datum
Uhrzeit bis Uhr

Wo?

Ort
Hof-Neuhaus
Bambergerstrasse 41
88662 Überlingen
Gruppenbild
Gruppenbild © JB

Ausflug zum Apfelparadies am Bodensee am 25.09.

Zu einer Busfahrt, genauer gesagt nach Überlingen-Lippertsreute, begaben sich am vergangenen Donnerstag 47 VdK-ler mit ihren Gästen. Leider hatte der Wettergott kein Einsehen mit den Ausflüglern, denn es war grau und regnerisch. Aber das tat der Vorfreude auf einen schönen Tag keinen Abbruch. Nach ca. 2 Stunden Fahrt wurde der Hof Neuhaus der Familie Roth erreicht.

Dieses Hofgut ist einmalig gepflegt, fast mediterran. Dort wachsen Bananenstauden, verschiedene Palmenarten, große Trompetenstauden, seltene Sträucher und Blumen. Wir waren begeistert.

Der Hofbesitzer erwartete uns schon und los ging die Rundfahrt mit dem Apfelzügle durch die Plantage. Auch ohne Sonne leuchteten uns die Äpfel in Reih und Glied in ihren schönsten Farben entgegen.

Beim ersten Halt bemerkte der Apfelbauer, dass uns bestimmt aufgefallen ist, dass alle Bäumchen unter einem Hagelschutznetz stehen. Diese Maßnahme, die sehr kostenintensiv ist, ist äußerst wichtig, da der Verbraucher nur einwandfreies Obst kauft. Dieses Jahr erwartet die Region einen Ertrag in Spitzenqualität von etwa 227000 Tonnen. Die Äpfel werden aus wirtschaftlichen und Ernte erleichternden  Gründen, auf Niederstämmen gezogen. Jeder Stamm bringt ca. 10 – 12 kg Äpfel und wird etwa 2 – 3 Meter hoch. Idealerweise sollen die Äpfel eine Größe von 9 cm Durchmesser haben. Zur Zeit wird Jonagold geerntet.

Zur Geschichte des Apfels hörten wir darauf viel Interessantes, Spannendes und z. T. Unbekanntes. Der Anbau von Äpfeln reicht bis ins frühe 17. Jahrhundert zurück. Mönche vom Kloster Salem entwickelten die Aufzuchtmöglichkeiten. Der Ertrag der Apfelbäume kam in dieser Zeit nur dem herrschaftlichen Stand zugute. Ab dem 18. Jahrhundert verordnete Friedrich II den Apfelanbau für das „gewöhnliche Volk“. Im Jahr 1910 bildeten sich die ersten Erzeugergemeinschaften und ab 1970 begann der moderne Apfelanbau.

Die eigentliche Geschichte des Apfels aber begann schon in der Antike. Die Vorfahren unseres heutigen Apfels stammen aus Asien. Bereits 5000 Jahre vor Christus brachten syrische Kaufleute die ersten Wildäpfel (eine Strauchfrucht)  über die Seidenstraße nach Mesopotamien (Irak), über den Nil und später nach Europa. Daraus entwickelten sich die beiden Arten aus denen das Erbgut unserer aktuellen Sorten entstanden ist,  nämlich  vom Holzapfel (Malus sylvestris) und dem Zwergapfel (Malus pumila).

Im 2. Halt erzählte der Apfelbauer die Geschichte der knackigen Frucht, die ebenfalls in der griechischen und keltischen Mythologie eine große Rolle spielte. Der Apfel ist Symbol für Reichtum, Verführung, Macht (Reichsapfel), das Böse (Giftapfel im Märchen) . So leitet sich der Begriff „Zankapfel“ von der griechischen Mythologie ab. Da wird erzählt, dass die Göttin Eris einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „für die Schönste“ unter die Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite aus lauter Wut warf, weil sie für ein Fest nicht eingeladen wurde. Jede von denen wollte natürlich die Schönste sein, es entwickelte sich ein Drama -  und somit wurde anscheinend der Trojanische Krieg ausgelöst. Dass Eva den Adam mit einem Apfel verführte, kann nach Aussage von Herrn Roth nicht stimmen, da in der Bibel von einer „ Frucht der Erkenntnis“ zu lesen ist. Adam´s Blöße bedeckte ein Feigenblatt und somit ist wahrscheinlich, dass die Frucht eine Feige war und kein Apfel, der ungenießbar gewesen wäre.

Wir hätten noch stundenlang zuhören können, aber uns erwartete ein prima Mittagessen mit dazugehörenden Getränken. So gestärkt und beeindruckt machten wir uns danach auf den Heimweg.

                                                                                      Bericht Edeltraud Baumeister