Perspektivwechsel am eigenen Leib erlebt bei der VdK-Städtlirunde in Schönau am 12. Mai

Barrierefreiheit als Möglichkeit, Schönau attraktiver zu gestalten
„Lassen Sie uns Barrierefreiheit nicht als Last sehen, sondern als eine Möglichkeit, Schönau attraktiver für alle Menschen zu gestalten;“ sagte die Ortsvorsitzende Verena Diemer zu Beginn der VdK-Städtlirunde mit Rollstühlen, Rollatoren und Blinden-/Langstöcken an der außer dem Gemeinderatsgremium, Werkhof- und Verwaltungsvertretern, Journalistinnen von der „Badischen Zeitung“ und vom „Markgräfler Tagblatt“ auch die Kreisbehindertenbeauftragte Ulrike Krämer teilnahm. Vom VdK-Ortsverband waren außerdem die stellvertretende Vorsitzende Angela Gutmann und Beisitzer Rüdiger Hasberg dabei.
Einladung zum Perspektivwechsel
Verena Diemer stellte klar: „Dabei soll diese Runde keine Bestandsaufnahme mit erhobenem Zeigefinger sein. Sondern eine Einladung zum Perspektivwechsel. Es geht darum, spürbar zu machen, wie sich Barrieren im Alltag anfühlen können und gleichzeitig wie sich eine entsprechende barrierefreie Umgebung anfühlt.“ Wichtig war ihr der Hinweis: Barrierefreiheit ist ein Prozess, also nichts, was von heute auf Morgen erledigt ist. Und dennoch konnte sie sich e als Juristin auch nicht verkneifen zu betonen, dass Barrierefreiheit auch kein „nice to have“ ist und mal erledigt werden kann, wenn sonst gerade nichts ansteht. Barrierefreiheit bedeute dabei nicht nur Zugang für ein paar einzelne Menschen zu schaffen – sondern gleichberechtigte Teilhabe für alle.
Barrierefreiheit nützt uns allen
Das Thema Barrierefreiheit betrifft viele. In Deutschland lebt etwa jeder zehnte Mensch mit einer anerkannten Schwerbehinderung, also einem Grad der Behinderung von 50. Hinzu kommen z.B. Menschen ohne oder mit einem Grad der Behinderung unter 50 sowie Menschen mit temporären Einschränkungen, wie z.B. ein einem gebrochenen Bein. Sie alle sind auf eine barrierefreie Umgebungen angewiesen.
Und das Beste: Barrierefreiheit nützt uns allen. Eine Rampe z.B. helfe auch mit Kinderwagen, Rollkoffer oder Fahrrad. Untertitel, einst für Gehörlose gedacht, nutzen wir heute im Alltag ständig – sei es um Medien auch in der Öffentlichkeit zu nutzen oder beim Sprachen erlernen.
Die VdK-Städtlirunde
Auf dem relativ kurzen Weg vom neuen MTB-Gebäude, zum Rathaus, über - immer wieder zur Sprache gekommene - holperige Pflastersteine auf dem Rathausplatz und in der Unteren Talstraße, vorbei an der Ampel und weiter zum Heimatmuseum „Klösterle“ gab es in Schönau alles zu sehen: Orte, die schon weitgehend barrierefrei ausgestaltet sind und Orte, an denen eine Teilhabe aller leider noch überhaupt nicht möglich ist.
Lösungsmöglichkeiten erörtert
Schön zu beobachten war: schon während des Runde wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten erörtert und auch Barrieren (beispielsweise in Form von Schwellen) wahrgenommen, die viele zum ersten Mal wahrgenommen haben.