Corona-Enquete-Kommission: Bentele fordert umfassende Aufarbeitung

Corona-Enquete-Kommission: Bentele fordert umfassende Aufarbeitung
- VdK: Planvolles Vorgehen vor Aktionismus bei künftigen Notlagen
- VdK-Präsidentin: „Nächste Extremereignisse werden kommen“
Zur geplanten Einsetzung der Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie erklärt VdK-Präsidentin Verena Bentele:
„Glücklicherweise ist die Hochphase der Corona-Pandemie vorbei. Bei aller Erleichterung, dass längst wieder Normalität unseren Alltag prägt, dürfen wir nicht vergessen, dass die staatlichen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung und die Folgen der Krankheit bis heute nachwirken. Aus diesem Grund ist es richtig, im Rahmen einer Enquete-Kommission die Auswirkungen der Pandemie und die begleitenden Maßnahmen aufzuarbeiten. Es gibt eine Vielzahl von Menschen, die seitdem krank sind und die noch immer um die Anerkennung der Post-Covid-Symptome kämpfen. Gleichzeitig wird die Arbeit der Enquete-Kommission zeigen, dass unsere Gesellschaft durch die starken Präventionsmaßnahmen wie Kontaktreduktionen, das Tragen von Masken sowie das flächendeckende Impfen viele Tote vermeiden konnte.
Ich erwarte von der Enquete-Kommission nicht nur einen Blick zurück, sondern vor allem nach vorne. Was können wir aus der Pandemie lernen? Wie können wir uns als Staat und als Gesellschaft für kommende Herausforderungen wappnen? Wie können wir in Zukunft sicherstellen, dass der Schutz der einen nicht zulasten der Teilhabe von anderen geht? Von jungen Menschen wurde während der Pandemie Übermenschliches erwartet, indem sie auf ihren Schulalltag und ihre Freizeitaktivitäten verzichten mussten und ihre sozialen Kontakte erheblich reduziert haben. Für viele Menschen mit Behinderungen und für Ältere war der Alltag unter Pandemiebedingungen besonders schwer – zumal sie aufgrund fehlender barrierefreier Kommunikation der Maßnahmen häufig verunsichert und einsam waren. Wir müssen schon jetzt eine Krisenpolitik vorausplanen, die gleichzeitig wirksam ist und unnötige Härten vermeidet – nicht erst wieder in der nächsten Krise. Nur so kann sichergestellt werden, dass planvolles Vorgehen vor Aktionismus steht, und hektische Vergaben an mehr oder weniger geeignete Unternehmen, die stark erhöhte Preise für Produkte wie Masken aufrufen, nicht erforderlich sind. Die Enquete-Kommission muss aus dem, was gelungen ist, ebenso Schlussfolgerungen ziehen wie aus dem, was falsch gelaufen ist. Denn eines ist ziemlich gewiss: Die nächsten Extremereignisse werden kommen!“
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