Bentele zur Bürgergeld-Studie: „Vorurteile gegen Bürgergeldempfänger halten Fakten nicht stand“

Bentele zur Bürgergeld-Studie: „Vorurteile gegen Bürgergeldempfänger halten Fakten nicht stand“
- VdK fordert realistische Neuberechnung des Bürgergelds
- VdK-Präsidentin: „Überwältigende Mehrheit möchte existenzsichernde Arbeit“
Statement von VdK-Präsidentin Verena Bentele zur heute (23.06.2025) veröffentlichten Bürgergeld-Studie des Vereins Sanktionsfrei:
„Die Studie belegt klar, dass eine überwältigende Mehrheit von 74 Prozent möglichst schnell das Bürgergeld verlassen und eine existenzsichernde Arbeit aufnehmen möchte, doch viele stehen vor großen Hürden. Über die Hälfte der Befragten ist gesundheitlich eingeschränkt und benötigt dringend mehr Unterstützung durch die Jobcenter. Neben den Älteren werden vor allem Menschen mit Schwerbehinderung kaum von Arbeitgebern eingestellt. Deshalb fordert der VdK seit Langem gezielt den Ausbau der Reha- und Schwerbehinderten-Teams in den Jobcentern, um diese Menschen besser zu fördern. Darüber hinaus betrifft das Bürgergeld vor allem Kinder und Jugendliche, Alleinerziehende mit kleinen Kindern, pflegende Angehörige sowie Personen, die einen Sprachkurs, eine Weiterbildung oder Ausbildung absolvieren oder in Arbeit sind, aber ergänzend auf Bürgergeld angewiesen sind, also aufstocken müssen. Diese Fakten stehen in klarem Widerspruch zu den weit verbreiteten Vorurteilen gegen Bürgergeldempfängerinnen und -empfänger.
Gleichzeitig bestätigen die Ergebnisse, was bereits andere Untersuchungen zeigen: Die aktuellen Regelsätze reichen nicht aus, um sich ausreichend zu ernähren – in mindestens der Hälfte der befragten Haushalte reicht das Geld nicht für regelmäßiges Essen. Wenn bedürftige Menschen an Essen sparen müssen, verfehlen die Regelsätze ihr Ziel, das verfassungsrechtlich vorgeschriebene Existenzminimum sicherzustellen. Wir brauchen Regelsätze, die eine ausreichende und gesunde Ernährung ermöglichen.
Der VdK fordert eine realistische Neuberechnung und zusätzliche Erhöhung der Regelsätze auf Basis der tatsächlichen Lebenshaltungskosten.“
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Julia Frediani, Pressesprecherin
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