Bentele Wärmepumpen-Förderung: „Ein Aus ist das falsche Signal“
VdK-Präsidentin: „Sozial gestaffelte Förderung stärken statt streichen“.
Eine Wärmepumpe macht nur Sinn, wenn es dafür besonders niedrige Strompreistarife gibt.
VdK fordert gesamtgesellschaftliches Handeln ohne soziale Spaltung
Der Unmut ist groß, weil Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Stromsteuer-Senkung ab 1. Januar 2026 leer ausgehen. Den aktuellen Vorschlag, die Förderung für Wärmepumpen zu streichen und die dadurch gewonnenen Gelder zu nutzen, um die Stromsteuer auch für private Haushalte zu senken, kritisiert VdK-Präsidentin Verena Bentele als falsches Zeichen:
„Wir brauchen keine Debatten über die Streichung bestehender Förderprogramme. Das Infragestellen der Wärmepumpen-Förderung ist derzeit aus mindestens drei Gründen ein falsches Signal: Zum einen ist der Klimawandel spürbar. Temperaturen nahe 40 Grad und extreme Trockenheit zeigen, dass wir dringend alle Bürgerinnen und Bürger befähigen müssen, klimafreundlich zu handeln. Gerade beim Heizen mit Wärmepumpen lassen sich erhebliche CO₂-Einsparungen erzielen.
Zweitens ist die finanzielle Lage von Hausbesitzern äußerst unterschiedlich. Viele können sich ohne staatliche Hilfe keinen Umstieg leisten. 12,8 Prozent der Immobilienbesitzer leben in Haushalten ohne Vermögen, die Hälfte von ihnen hat 34.500 Euro oder weniger Vermögen. Gerade für diese Menschen wurde die Wärmepumpenförderung mit dem Einkommensbonus eingeführt. Dieses Prinzip jetzt infrage zu stellen, ist weder klima- noch sozialpolitisch sinnvoll.
Drittens bieten Wärmepumpen nicht nur Heizung, sondern auch Kühlung – ein klarer Vorteil angesichts der zunehmenden Hitzewellen auch bei uns. Sie schützen damit insbesondere vulnerable Gruppen wie Seniorinnen und Senioren, chronisch Kranke oder Menschen, die Medikamente nehmen, vor Überhitzung und helfen, gesundheitliche Risiken zu mindern.
Wir brauchen eine gezielte Ausweitung sozial gestaffelter Förderungen, damit alle Menschen an der Bekämpfung des Klimawandels beteiligt werden können. Dazu gehört unter anderem die Einführung von Einkommensboni in weiteren Bereichen der Sanierungsförderung, damit einkommensschwächere Haushalte ihre Gebäude energieeffizient modernisieren können. Auch eine spezifische Förderung der Elektromobilität für Menschen mit geringem Einkommen, zum Beispiel durch Social Leasing und einkommensabhängige Kaufanreize, wäre sinnvoll.
Die Herausforderungen des Klimawandels können nur bewältigt werden, wenn wir als gesamte Gesellschaft eng zusammenstehen – ohne soziale Spaltung und mit solidarischer Verantwortung. Die Politik ist gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die allen Menschen eine aktive Teilnahme an der Bekämpfung des Klimawandels ermöglichen.“