„Man kennt seine Grenzen erst, wenn man sie überschreitet“, lautet ihr persönliches Motto – beim Wandern ebenso wie im Studium. das durch – ganz gleich, ob im Studium, Job oder eben auf dieser Tour“, sagt sie entschlossen. Ohne Pause, aber mit genauem Plan – und jeder Menge Durchhaltevermögen Die Route, die sie für sich ausgearbeitet hat, ist eine logistische Meisterleistung. 42 Etappen in sechs Wochen, ohne ge- plante Ruhetage, aber mit sorgfältiger Vorbereitung: Von der Etappenplanung über Übernachtungen bis hin zur täg- lichen Begleitung durch freiwillige Mit- wandernde – alles ist durchdacht. Unter- stützt wird sie dabei unter anderem durch Kontakte aus Social Media. Dort konnte sie nicht nur einen Experten gewinnen, der mit ihr die Tour in der Wander-App „komoot“ plante, sondern auch Beglei- terInnen, die sie auf den einzelnen Ab- schnitten unterstützen. Manche wandern einen Tag mit, andere gleich eine Woche. „Ich verzichte bewusst auf öffentliche Ver- kehrsmittel – mit Ausnahme des Hinden- burgdamms nach Sylt, den man nur per Bahn überqueren darf“, so Kunzmann. Auch Fähren nutzt sie, wenn nötig, bei- spielsweise bei Glückstadt (Kreis Stein- burg). Ansonsten: alles zu Fuß, Tag für Tag. Der tägliche Schnitt von 30 Kilometern scheint moderat, doch angesichts der feh- lenden Ruhetage und der nicht immer einfa- chen Wege ist die Herausforderung enorm. Schritt für Schritt persönliche Grenzen überwinden Dass Ann-Kathrin Kunzmann blind ist, macht die Tour zweifellos komplexer – doch es ist nicht das, was sie oder die Geschichte in den Mittelpunkt stellt. Vielmehr beweist sie mit ihrem Projekt, dass mit dem richtigen Mindset, Disziplin und Organisation selbst vermeintlich Un- mögliches realisierbar wird. „Man kennt seine Grenzen erst, wenn man sie über- schreitet“, lautet ihr persönliches Motto – beim Wandern ebenso wie im Studium. Die Verbindung zwischen körperlicher Leistung und mentaler Stärke zieht sich durch ihren Lebensweg: Nach einem ers- ten Bachelor in Public Administration und einem Master in Wirtschaftspsychologie entschied sich Kunzmann für einen wei- teren Bachelor in Psychologie. Derzeit absolviert sie nun den Master an der SRH Fernhochschule mit dem Ziel, sich beruflich in Richtung Notfall- und Katas- trophenpsychologie weiterzuentwickeln. In Beruf und Studium ebenso wie auf der Wanderung: Der Weg ist das Ziel Der Start ihrer Tour ist für den 31. Mai ge- plant. Ankommen am Ellenbogen in List auf Sylt möchte sie am 11. Juli – dort wol- len Familie und Freunde sie empfangen, einige sogar die letzten Kilometer mit- wandern. „Ich freue mich besonders auf 52